Sonntag, 26. Mai 2019

Klettenlabkraut für Wildkräutersuppe aus dem jungen Wald

Das Klettenlabkraut mit den klebrigen Härchen wuchert gerade jetzt im späten Mai wie wild in meinem Wald. Es bekommt viel Licht und Sonne, da der Fichtenwald im letzten Herbst ja leider geschlägert werden musste (klick) und die aufgeforsteten Bäumchen noch im Kleinkindalter sind...

überhaupt sprießt und blüht in diesem feuchten Frühling heuer alles üppig, wie diese Walderdbeeren oben...

...auch haufenweise wunderschöne Brennesseln. Ich freu mich darüber und pflücke jedes Mal viele der obersten Blätter für Suppe oder trockne sie für Tee, ohne Marienkäfer ;-)

Die jungen Himbeerblätter sammle ich jetzt auch gern und trockne sie meist für Tee. Sie kommen aber auch oft mit den Brennesseln oder anderen Wildkräutern in die Suppe. Das Rezept für Wildkräutersuppe auf Kartoffelbasis ist hier, wobei ich die Creme fraiche meistens weglasse, denn mit den Kartoffeln wird die Suppe sowieso mollig und genügend gebunden.

Der Waldmeister blüht jetzt schon, für ihn ist es heuer leider zu spät zum Pflücken - nächstes Jahr dann...

Der Riesenvorteil von diesen Wildpflanzen im eigenen Wald ist, dass sie eingezäunt (keine Gefahr von Fuchsbandwurm) und fernab von Straßen wachsen.

Zurück zum Klettenlabkraut (Galium aparine), siehe oben. Es ist eine nicht sehr bekannte Heilpflanze, sie scheint in den gängigen Heilkräuterbüchern oft gar nicht auf. Verwandte sind der Waldmeister oder das Wiesen-Labkraut, alle aus der Pflanzenfamilie der Rötegewächse.

Klettenlabkraut ist bekannt als lästiges Ackerunkraut, bei mir wächst es wie gesagt im lichten jungen Wald. Die klebrigen Härchen rundherum sehen recht witzig aus, aber man mag die behaarten Blätter eher nicht im Salat essen ;-)

Die frischen Blätter und Blüten sind für Tee, Smoothies, Suppen besser geeignet. Sie sollen das Immun- und Lymphsystem anregen und reinigende Wirkung auf zB. Harnwegserkrankungen haben. Das Klettenlabkraut besitzt die größte Heilwirkung, wenn es frisch und nicht getrocknet verwendet wird und kann das ganze Jahr über gepflückt werden.

Bei uns gab es heute mit dieser Menge (oben) an Klettenlabkraut die nächste Wildkräutersuppe auf Kartoffelbasis. Das Rezept ist das selbe wie hier.

Ein Blick in den Kochtopf vor dem Pürieren: Ich habe 5 kleine Kartoffeln, 1 Karotte, 1 Selleriestange und Knoblauch angeschwitzt, aufgegossen und gar geköchelt. Das grob geschnittene Klettenlabkraut dazu geben, einmal aufkochen lassen, vom Herd nehmen und kurz ziehen lassen. Dann pürieren.

Es wurde eine sehr geschmackvolle grüne Kräutersuppe mit einer winzigen Bitternote. Empfehlung!

Vielleicht habt ihr auch dieses Klettenlabkraut in eurer Nähe...
Wer verwendet es und wie?


5 Kommentare:

  1. Das kann man essen? Tatsächlich? Ich bin ganz baff.
    Das Labkraut war übrigens immer mein Feind zu Hundezeiten, denn das ist im Fell meiner Hunde gepickt ohne Ende.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ah ja, das kann ich mir vorstellen... besonders die Früchte im Herbst bleiben überall picken, aber auch jetzt ist es schon recht anhänglich ;-)

      Löschen
  2. Oh, dieses Kraut wächst hier wirklich überall, aber bis eben war mir nicht bewußt, dass es essbar ist, danke für den Tipp.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ich bin auch oft überrascht, welche Pflanzen und Unkräuter alle essbar sind und sogar noch gesund sind!

      Löschen
  3. Meine Ponies lieben es, dann muss es eßbar sein - um Ungenießbares machen die beiden einen großen Bogen. Ich finde es riecht immer ein bißchen nach grünen Erbsen. Die Suppe ist eine gute Idee, werd ich auch mal probieren!

    AntwortenLöschen