Ein paar Tage noch läuft der tolle
Blogevent mit Zimt, Kardamom und Nelke. Die drei Gewürze verbindet man ja am ehesten mit süßen Rezepten zur Weihnachtszeit oder mit der asiatischen Küche. Ich habe Zimt und Nelken in Fleischgerichten in Italien kennen und lieben gelernt.
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in den Bergen Liguriens |
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Wildschwein-Jagd |
Wir waren vor vielen Jahren in den Bergen in Ligurien und aßen eines Abends in einer recht einfachen und urigen Trattoria. Es war Herbst und Wildschwein-Jagdsaison, also bestellte ich das Tagesgericht, ein Ragout mit Cinghiale, dazu einfaches Brot. Es schmeckte einfach fantastisch, aber wie war ich überrascht, als ich beim Essen eine Gewürznelke im Mund hatte... Zimt und Nelken im Schmorgericht - das machte den himmlischen Geschmack! Seither hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Mein Rindsbraten in Rotwein (Brasato al vino rosso von
neulich) hat ganz ähnliche Zutaten wie das Wildschweinragout von damals und würde auch zum Blogevent passen.
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Aber ich bin heute übermütig und koche etwas ganz anderes. Ich bereite eine Fleischfülle mit allen drei Gewürzen des Blogevents zu, fülle damit Oliven und frittiere sie. Man isst diese
Olive ascolane als Antipasti oder zum Aperitiv oder einfach zu einem Gläschen Wein. Im Original kommen als Gewürze nur Nelken in die Fülle, aber ich finde ein klein wenig Zimt und ein Hauch Kardamom können nicht schaden und runden den Geschmack ab.
Die Mengenangaben für die Fülle sind mehr als reichlich, aber ich habe sie im Rezept (aus dem www zusammengestoppelt) nicht reduziert, weil jeder einzelne Zubereitungsschritt sehr gut schmeckt und Reste mit Brot gegessen werden können... wieviele Oliven gefüllt werden können, kann ich daher leider nicht sagen, aber wer Zeit und Lust hat, kann wahrscheinlich stundenlang Oliven füllen ;-)
Das Ganze ist eine Spielerei und leider auch fürchterliche Patzerei ;-)
Gefüllte frittierte Oliven - Olive ascolane
Fülle:
- etwas Olivenöl
- 300 g gemischtes faschiertes
Fleisch/Hackfleisch (100 g Rind, 100 g Schwein, 100 g Huhn oder Pute)
- 1 kl. Zwiebel
- 1 mittlere Karotte
- 1 Stange Sellerie
- ¼ TL Nelkenpulver
- 1 gute Messerspitze gemahlener Zimt
- 1 Prise gemahlener Kardamom
- Salz
- Pfeffer
- 1 EL Tomatenmark
- 1 Glas Weißwein
Das Fleisch kann entweder faschiert (Hackfleisch) gekauft werden oder man schneidet es möglichst klein. In einer Pfanne in Olivenöl die klein
gewürfelten Gemüse und das Fleisch sanft anbraten, würzen, aufgießen und gar köcheln
lassen, eventuell ein wenig Wein nachgießen. Diese Fleisch-Mischung
schmeckt bereits fantastisch und könnte gleich mit einem guten Brot oder Pasta verspeist
werden… sie ist aber die Basis für die Fülle.
Ein bisschen auskühlen
lassen und mit der Küchenmaschine mehr oder weniger fein pürieren.
An dieser Stelle hab ich gesehen,
dass die Menge an pürierter Fleischmasse viel zu viel ist (rd. 400 g) und habe nur die Hälfte
(200 g) weiterverwendet, die andere Hälfte war dann auch plötzlich weg ;-)
Die weiteren Zutaten werden nun in
diese halbierte Fleischmasse von 200 g eingemengt, die Mengenangaben sind hier bereits
angepasst (wer die komplette Fülle von rd. 400 g weiterverarbeitet, muss die Zutaten unten verdoppeln):
- 1 kl. Ei
- 50 g Parmesan fein gerieben
- ½ Zitrone - Schale
- 20 – 30 g Semmelbrösel
- etwas Muskatnuss
Die Fülle ist nun fertig, sie soll kompakt
sein, also eventuell noch Brösel einmengen bei Bedarf. Auch diese fertige Fleischfülle
kann man mit Brot „zweckentfremden“ und genießen.
Oliven:
Im Original sollen große grüne Oliven entkernt und gefüllt werden. Das Entkernen der großen Cerignola-Oliven hat bei mir nicht gut geklappt, sie gehen schlecht vom Kern und ich habe die Oliven eher zerstört und konnte sie nicht mehr füllen.
Besser ist es, wenn man bereits entkernte Oliven kauft... ich habe als echte Notlösung schwarze Kalamata-Oliven genommen, auch wenn die griechischen Oliven jetzt nicht "stilecht" sind...
Die Oliven werden vorsichtig mit einem kleinen Messer halbiert und mittels Spritzsack mit der Fülle gefüllt,
was ganz gut funktioniert. Wenn die Fülle herausquillt, macht das gar nichts.
Die gefüllten Oliven wie Wiener
Schnitzel nacheinander in Mehl, Ei und Semmelbröseln wälzen und schwimmend in Öl (oder
Butterschmalz) frittieren. Das kann schnell gehen, weil die Fülle sowieso bereits
gegart ist. Die Oliven auf Küchenpapier entfetten und dann zu einem Gläschen
Wein genießen! Herrlich!! Und die restliche Fülle kann man auch auf getoastetem Brot servieren wie Bruschetta.
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So sahen die frittierten Oliven in Rom aus, als wir sie im
Vorweihnachtsurlaub am Campo de Fiori gekostet haben (auf dem Foto in der Mitte):
danke für das schöne Blogevent, liebe Tina
Foodina, hat mir richtig Spaß gemacht!
noch ein Foto zum Schluss muss sein... ich habe es aufgenommen vor einigen Jahren im Winter (daher die Weihnachtsdekoration):
Das ist der große Platz im Zentrum von
Ascoli Piceno in den Marken in Mittelitalien, von dieser Stadt haben die
Olive ascolane oder
all´ascolana ihren Namen! Es gibt in der Region auch eine Olivensorte, die sich angeblich besonders für diese gefüllten Köstlichkeiten eignet.