Zum Glück kann man im Blog von Volker mampft derzeit auf Weltreise gehen - zumindest virtuell und kulinarisch! Jedes Monat geht es woanders hin und diesmal nach Georgien, wo ich leider noch nie war. Eine tatsächliche Reise dorthin steht zwar auf meiner "Liste" ganz oben... aber sie wird wohl noch lange auf sich warten lassen.
So reise ich heute zum ersten Mal mit einem Beitrag virtuell mit bzw. lese nebenbei über die mythische Medea und das goldene Vlies. Oder ich versinke noch einmal in der monumentalen Familiengeschichte der georgischen Autorin Nino Haratischwili (klick) oder schmökere in meinem sympathischen Kochbuch von Nana Ansari...
Dieses Georgien-Kochbuch aus 2004 habe ich lang nicht in die Hände genommen. Die Autorin Nana Ansari ist gebürtige Georgierin, lebt schon länger in Wien und führt meines Wissens ein Lokal.
(Werbung durch Namensnennung, not spondered!).
Eine "georgische Tafel" wird zu bestimmten Anlässen veranstaltet und bietet den Gästen viele verschiedene warme und kalte, herzhafte und süße Gerichte, die alle auf einem langen Tisch bereit gestellt werden. Weinzeremonien gehören in einem Land, wo wahrscheinlich seit mehreren tausend Jahren Wein kultiviert wird, bei Festen ebenfalls dazu. Das Kochbuch enthält, wie ich vermute, recht authentische Gerichte (ohne Bilder der Speisen). Viele werden mit frischem Gemüse und Obst zubereitet, das es nur saisonal gibt, wie zB. Ringlotten oder Kornelkirschen. Frische Kräuter, Gewürze und was man so im eigenen Garten anbaut, spielt eine große Rolle. Im Winter isst man viel Eingelegtes.
die Walnuss-Sauce ist schwer fotografierbar und rein optisch ugly food ;-) |
Laut Kochbuch werden sehr häufig Walnüsse verwendet. Eine kalt zubereitete Sauce (siehe Foto oben) aus Walnüssen mit Zwiebeln, Knoblauch und meist Koriander, kommt im Buch mehrfach vor. Die Walnüsse werden meist mit Granatapfelsaft oder einer anderen säuerlichen Flüssigkeit (Wasser plus Essig oder Traubensaft von unreifen grünen Trauben) vermischt. Eine solche säuerliche Sauce passt zu Huhn und Fisch genauso wie zu Melanzani (Auberginen) und roten Rüben (Bete). Ich habe sie zu gebratener Forelle gemacht, was lt. Buch eine Vorspeise ist.
Die Zutaten für die Sauce, also auch die Walnüsse werden stets durch einen Fleischwolf gedreht, ich verwende lieber einen Zerkleinerer.
Kalte Walnuss-Granatapfel Sauce zu gebratener Forelle
aus dem Kochbuch von Nana Ansari
(für 2 Pers.)
2 Forellen im Ganzen oder ca. 4 Forellenfilets (bzw. weniger je nach Hunger)
optional Salz und Zitronensaft (lt. Buch wird der Fisch nicht gewürzt)
etwas Mehl
Öl + Butter zum Braten
Sauce:
50 g Walnüsse
1 Schalotte oder kl. Zwiebel
1 scharfer grüner Pfefferoni
1 - 2 Knoblauchzehen nach Belieben
1 Handvoll Koriander (Ersatz Petersilie)
Salz
ca. 200 ml Granatapfelsaft (es gibt gute bio bzw. frisch gepresste Säfte zu kaufen)
1 Granatapfel (Kerne für Deko)
Zubereitung:
Für die Sauce als erstes die Walnüsse mahlen, dann die restlichen klein gehackten Zutaten beifügen und mit soviel Granatapfelsaft verrühren, dass eine sämige Sauce entsteht. Abschmecken.
Einen Granatapfel auslösen (in einer großen Schüssel mit kaltem Wasser) und die Kerne für die Deko auslösen, Reste essen.
Den Fisch würzen, in Mehl wenden und in einem Öl-Butter Gemisch kross braten.
Den Fisch mit der Sauce anrichten. Bei uns gab es noch ofengebratenen grünen Spargel und Karfiol (Blumenkohl) dazu.
Fazit: Die säuerliche Walnuss-Granatapfel-Sauce schmeckte uns wirklich gut zum Fisch und auch zu den Gemüsen! Reste der Sauce halten sich in einem Glas im Kühlschrank gut ein paar Tage.
Die Variante einer gekochten, molligeren Walnuss-Granatapfel-Sauce wie hier beschrieben, schmeckt uns, ehrlich gesagt, noch ein bisschen besser...
Die wenigen schwarz-weiß Bilder im Kochbuch sind schöne und stimmungsvolle Alltagseinblicke in ein bäuerliches Georgien.
Wart ihr schon dort?
Liebe Grüße aus Wien und bleibt alle gesund!
Bei Volker gibt es eine Zusammenfassung INKL. Links
Bei mir nur die nachstehende Liste, da ich weder bei FB noch WhatsApp bin...
Backmaedchen 1967: Chatschapuri georgisches Käsebrot |
Turbohausfrau: Georgischer Käsefladen – Chatschapuri adschraruli + Georgische Melanzaniröllchen mit Walnussfülle – Badrijani Nigvzit |
Fränkische Tapas: Tschurtschchela |
Pane-Bistecca: Shkmeruli – Georgisches Huhn in Milch gekocht + Khinkali – Georgische Dumplings + Georgische Auberginen/Badridschani |
Mein wunderbares Chaos: Chinkali – Teigtaschen aus Georgien |
Chili und Ciabatta: Schqmeruli – georgisches Milch-Knoblauch-Hähnchen und ein Bohnen-Paprikasalat + Mzwadi – georgische Grillspieße, gebratene Tomaten mit Walnüssen und Zucchini mit Knoblauch-Joghurt + Chanakhi – georgischer Lammeintopf mit Aubergine + Georgisches Lobiani – eine Art Chatchapuri mit Bohnenfüllung + Pkhali – Rote Bete-Paste, Spinatpaste und ein nussiger Tomaten-Gurken-Salat |
zimtkringel: Adzhika – scharfe Würzpaste |
magentratzerl: Chartscho – Rindfleischeintopf in Walnusssauce + Ossetische Hefeteigfladen mit Spinat und Käse |
volkermampft: Chashushuli – ein georgisches Gulasch Rezept |
Brittas Kochbuch: Georgischer Apfelkuchen + Tschanachi aus dem Slow Cooker + Odschakhuri + Chatschapuri und georgischer Salat mit Walnusspaste |
Coffee2Stay: Satsivi mit süßem Pilav-Reis | Brotwein: Mzwadi – Georgische Schaschlik Spieße vom Grill + Spinat mit Walnuss – Spinatsalat georgischer Art + Rote Bete Salat mit Walnuss auf georgische Art |
The Gourmet Apron: Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan |
Küchenmomente: Gozinaki – Süßes aus Georgien |
Schmeckt nach mehr: Der Geschmack von Georgien und Rezept für Wildkräuter-Walnuss-Paste (Pchali) |
Fliederbaum: Kalte Walnuss-Granatapfel Sauce zu gebratener Forelle
Soo tolle Rezepte!!
Ich folge Olia Hercules auf Instagram, sie hat wunderbare georgische und ukrainische Rezepte, sehr empfehlenswert. Ich schaue sie meistens nur an...
AntwortenLöschensehr interessanter Tipp, die macht tolle Sachen!!
LöschenDas freut mich sehr, dass du auch mitreist. Es ist ein nettes und unkompliziertes Blogevent, bei dem ich viel lerne. So auch von dir jetzt. Danke dafür!
AntwortenLöschen:-)) man wird irgendwie so reiselustig in Zeiten wie diesen - und wenn es "nur" ein nettes Blogevent ist!
LöschenHallo Frederike,
AntwortenLöschenwillkommen in der Reisegruppe :-).
Schönes Rezept hast Du Dir aus dem spannenden Buch herausgesucht.
Ich würde vermutlich auch auf die warme Soße setzen, aber mag auch kalte Dips gerne.
Schöne Grüße
Volker
danke dir, ich glaube ich werde nun öfter mitreisen, auch wenn ich keine Links bekommen kann (dafür verlinke ist sowieso zu dir), lg
LöschenDiesmal wollte ich auch mitreisen, aber es ging sich leider nicht aus. Umso schöner, dass Du mitgemacht hast. Diese Walnuss-Granatapfel Sauce gefällt mir sehr gut!
AntwortenLöschenUnd bei uns fängt draußen der Flieder langsam an zu blühen. Beim Spaziergang heute Nachmittag hab' ich nämlich an Dich gedacht. :-)
sehr lieb :-)) Bei uns steht der Flieder in voller Blüte und duftet wie wild...
Löschenlg
Das achte Leben war meine erste Begegnung mit diesem faszinierenden Land. Nach den ersten kulinarischen Tests muss ich sagen: ich will mehr davon :-) Die Walnuss-Granatapfelsauce steht schon auf der to do-Liste - mein Mann ist nämlich Angler und am ersten Mai startet die Forellen-Saison.
AntwortenLöschenja, ich will auch mehr davon :-)) vor allem irgendwann einmal hinfahren, lg
LöschenDas passt ja perfekt, ab dem Wochenende angelt mein Cousin wieder auf Forelle..und ich weiß auch schon, was es dazu gibt ;-) .
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Tina
das ist schön :-))
LöschenDie Walnusssauce werde ich auch unbedingt ausprobieren; ich finde das Buch auch toll! Dass du von der Sauce nicht sooo begeistert warst - vielleicht liegt das daran, dass du die Nüsse gemahlen hast. Ich habe nämlich im Laufe der Beschäftigung mit georgischen Rezepten festgestellt, dass man sie für die meisten Rezepte pürieren sollte, bis dsas Öl austritt und sie vom Puder zur Paste werden. Und das macht für die Rezepte teilweise einen erheblichen Unterschied.
AntwortenLöschenja, das Öl soll austreten, ich habe die Nüsse vielleicht wirklich zu wenig lang püriert, lg
LöschenAaargh, jetzt ist der letzte Kommentar anonym rausgegangen. Also: das war ich, Sabine.
AntwortenLöschenHallo Frederike,
AntwortenLöschenvielen Dank für diese Soße, die meinen nächsten gegrillten Saibling begleiten wird. Viele Grüße
Ronald
sehr gerne :-)
LöschenIn der (kommenden) Grillzeit darf die Sauce natürlich auch nicht fehlen!
Das klingt sehr interessant, muss ich doch echt einmal ausprobieren!
AntwortenLöschenLG Wilma / Pane-Bistecca
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenich war noch nie in Georgien, aber ich habe jetzt so viel Tolles über das Land gelesen - und damit meine ich nicht nur Rezepte - dass es auf der Liste ganz nach oben gerutscht ist. Klingt nach einem sehr spannenden Reiseziel - und in die Küche habe ich mich wirklich verliebt. Danke auch für Dein Rezept!
Herzlichst, Conny
Zumindest können wir kulinarisch reisen und alle Köstlichkeiten zu Hause auf dem Teller genießen. Das ist sehr tröstlich in diesen Zeiten.
AntwortenLöschenDie Walnuss-Sauce hatte mich auch angelacht, als Walnussliebhaberin. Schön, dass Du sie hier festgehalten hast. Lieben Gruß Sylvia
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