Ostern steht vor der Tür und wir veranstalten einen Osterbrunch mit typischen kulinarischen Genüssen aus Österreich. Wir... das sind im Moment Susi Turbohausfrau, Sina, die giftige Blonde, Maria, das Mädel vom Land, Christina die Apricot Lady und Verena, die kocht, und ich... die Linkliste ist ganz unten.
Bei mir gibt es einen etwas anderen Reindling... der traditionelle aus Kärnten hat Unmengen an Rosinen in der Fülle und weil ich Rosinen überhaupt nicht mag, wurde es ein Reindling mit Walnuss-Zimt-Fülle.
Der Name "Reindling" kommt vom Reindl oder der "Reine" (flacher Topf), in dem er früher zumeist gebacken wurde. Heutzutage verwendet man oft Guglhupf-Formen.
Aber ich wollte keinen Reindling-Guglhupf backen, sondern habe eine (eckige) Backform genommen (das alte große Reindl meiner Großmutter, das von der Größe her gepasst hätte, habe ich im Keller leider nicht mehr gefunden... wer hat es entsorgt? grrr)
Reindling mit Nussfülle
für eine große Backform
Rezeptquelle
Zutaten Teig:
- 500 g griffiges oder Universal-Weizenmehl
- 60 g Kristallzucker
- 3/4 Würfel frische Germ/Hefe (im Original 1 Würfel = 42 g)
- 1 guter TL Salz
- etwas abgeriebene Zitronenschale
- Muskat (optional)
- 2 Eier M
- 1/8 l Milch
- 60 g Butter
- eventuell etwas warmes Wasser nach Bedarf
Zutaten Fülle:
- 1/4 l Milch
- 100 g Zucker
- 300 g geriebene Walnüsse
- 2 EL Inländer-Rum (optional)
- 2 TL Zimt
- 2 TL Zitronensaft
Zubereitung und Zeitaufwand:
Für den Teig Mehl, Zucker, Salz und Gewürze trocken vermischen und die frische Germ hineinbröckeln (es geht auch ohne Dampferl/Vorteig). Milch sanft erwärmen (nicht heiß!), die Butter darin schmelzen und gemeinsam mit den Eiern zum Mehl geben. Einen geschmeidigen Teig kneten, der aber nicht zu weich sein soll. Ist der Teig zu bröselig, dann kann ein Schluck warmes Wasser helfen. Den Teig zugedeckt einmal aufgehen lassen (ca. 30 - 40 Minuten).
In der Zwischenzeit die Nussfülle zubereiten. Milch mit Zucker erhitzen, die Nüsse dazugeben und einmal aufkochen lassen (rühren!). Den Rum und die Gewürze einrühren und die Fülle auskühlen lassen.
Den Teig auf einer bemehlen Arbeitsfläche ausrollen, die Fülle drauf verteilen und einrollen.
Eine Backform (idealerweise rund...) oder ein Reindl/Topf gut ausbuttern und die Teigrolle eingedreht hineinbugsieren. Ins kalte Rohr stellen und etwa 10 Minuten rasten lassen, ein Gefäß mit Wasser dazustellen.
Dann das Rohr auf 170°C aufdrehen und den Reindling ca. 40 - 45 Minuten backen.
je nach Anschnitt ein anderes Muster ;-) |
Die Quelle für meinen nicht originalen Reindling ist eine interessante Seite, wo alte und traditionelle Rezepte aus Kärnten vorgestellt werden. Es kocht die "Lovntolerin", also die Lavanttalerin... die Liste ihrer Kärntner Rezepte ist lang und beeindruckend!
Das Lavanttal liegt in Kärnten, die Lavant fließt aus einem idyllischen Bergsee auf dem Zirbitzkogel ins Tal... ich habe hier schon einmal davon geschwärmt.
~ ~ ~
Bei einer originalen Lavanttaler Osterjause gibt es Selchfleisch, gekochte Schweinszunge, kalten Schweinsbraten, Selchwürste, harte Eier, frischen Kren/Meerrettich. Das Fleisch wird in mundgerechte Stücke geschnitten und lagenweise mit frisch geriebenem Kren dazwischen angerichtet. Obenauf die aufgeschnittenen (Oster-) Eier und nochmals Kren. Dazu isst man wie gesagt einen süßen Reindling.
Bei uns gab es den Nuss-Reindling zum Kaffee und er ist (für alle Nicht-Kärntner) der perfekte süße Abschluss nach einer Osterjause oder einem Osterbrunch.
Welche Genüsse in rot-weiß-rot bringen die anderen zum Osterbrunch mit?
Osterbrot von Sina
Osterschinken im Brotteig von Christina
gefüllte russische Ostereier
von Verena
Österlicher Eierkren von
Susi
"Oafischsuppe" von Maria
Mein Reindling ist das einzige Süße...
Frohes Ostereiersuchen und Osterbrunchen und ein herzliches Dankeschön an unsere Organisatorinnen Susi und Sina!
Die perfekte Osterjause, liebe Friederike!
AntwortenLöschenVerena
Moa schaut der lecker aus *.*
AntwortenLöschenBitte ein Stück für mich!
Ohne Rosinen! Den schließe ich somit gleich in mein Herz!
AntwortenLöschenLiebe Grüße und schönen Palmsonntag!
Sina
Hab ich mirs doch gedacht...
LöschenEin stolzes Osterstück ist das! Reindling - der Name beschwört sofort meine Oma mit ihrer blauen Emailreine herauf. Schönes Fest wünsche ich dir!
AntwortenLöschenGenau so eine emailreine ist das richtige!
LöschenReindling esse ich für mein Leben gern! Allerdings nicht wie in Kärnten in Kombination mit Deftigem aller Art. Im Sommer sind wir in den Villacher Kirtag geraten, da wurde der Reindling mit einer äußerst üppigen Festtagssuppe serviert. Deinen Reindling würde ich trotz ohne Rosinen gern essen.
AntwortenLöschenReindling plus deftig ist auch nicht meins...
LöschenDas würde mich wahnsinnig machen, wenn mir jemand meine alten Erbstücke entführt (oder sogar entsorgt???)!
AntwortenLöschenDu entwickelst dich ja zu einem echten Serviceblog, sogar mit farblich abgesetzten Infos zum Zeitaufwand ... Super :-)
Liebe Grüße!
bin IMMER NEU erstaunt WAS es so bei Dir an tollen Rezepten aus der Region gibt.
AntwortenLöschenDANKE Friederike mit einem LG zum Osterfest vom katerchen