Sonntag, 2. März 2014

Lesehunger und letzte Quitten

Quittenherzchen

Danke für eure lieben Kommentare zum gestrigen Himmelsbild!
Heute fahren wir nach Kroatien und kochen Kotonjada! Die Quittenzeit ist fast vorbei, aber mein Türke hatte noch schöne Früchte und so gibt es Quittenkäse, Quittenbrot oder - was auf kroatisch viel schöner klingt - Kotonjada.

Seit ich das wunderbare Buch "Olivas Garten" von Alida Bremer (mehrmals) verschlungen habe, zieht es mich geradezu magisch an die dalmatinische Küste und wir wollen im Frühlingsurlaub unbedingt wieder einmal hin.
Den Beitrag schicke ich auch zum Lesehunger Dauerevent von Shermins magischem Kessel.


Das Buch handelt von starken Frauen verbunden mit der dramatischen und erschreckend blutigen Geschichte des heutigen Kroatien. Gerade jetzt, wo Kroatien zur EU beigetreten ist, und wo uns Österreichern Kroatien ja irgendwie sehr nah ist, hat mich die historische Seite sehr interessiert und betroffen gemacht. Das Buch ist aber auch voller Lebensfreude und südlicher Lebensart. Empfehlung!

Die Ich-Erzählerin Alida hat einen Olivenhain von ihrer Großmutter Oliva geerbt und will ihr Erbe antreten; das ist die Rahmenhandlung und drum herum wird die teils wahre Geschichte einer Familie über Generationen aufgerollt. Immer wieder wirft Alida auch einen Blick auf die betagte Oliva, die ihre Tage fast nur mehr liegend auf einer Ottomane in ihrem Haus in Vodice (nahe Split) verbringen kann. Einmal ist Oliva aber auf den Beinen und bereitet Kotonjada zu, ein festes Quittengelee, das sie dann in Förmchen gießt und in der Sonne trocknen lässt. Es duftet im Haus nach den Früchten, Nelken und Zimt...

Auch ohne passende Förmchen und südlicher Sonne, macht mir das farbenfrohe Rezept Freude! Das Buch enthält aber keine Rezepte, es ist "nur" sehr inspirierend!

Ich bereite die Quitten so vor, wie es Angelika Apfelthaler tut (Garen im Rohr, siehe unten, der Blog ist leider geschlossen).



Kotonjada oder Quittenkäse

2 große Quitten gut waschen und auf einem mit Backpapier belegten Backblech bei 180°C im Ofen  ca. 45 Minuten garen. Mit einem Zahnstocher testen, ob die mittlerweile braunen Früchte weich sind und dann auskühlen lassen, bis man sie angreifen kann.
Die Quitten dann vierteln, das Kerngehäuse ausschneiden, die Schale abziehen (das geht jetzt problemlos!) und würfelig schneiden.
Die Fruchtmenge abwiegen und nahezu 1:1 mit Zucker vermengen.
Bei mir ergab sich:
  • 470 g Quitten-Fruchtfleisch, dieses mit
  • 400 g braunem Zucker und
  • ½ Tasse Wasser zum Kochen bringen. Pürieren und rd. 30 Minuten sanft unter gelegentlichem Rühren köcheln lassen.
  • 1 Zitrone – Saft dazugeben, 
  • etwas gemahlener Zimt und zum Schluss, wenn der Herd abgedreht ist, mit
  • 1 guten Schuss Grappa verfeinern.


Die Masse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech streichen und im Rohr bei 75°C und bei leicht geöffneter Ofentür (einen Kochlöffel einklemmen) trocknen lassen.
Das dauert Stunden bzw. lasse ich das Blech über Nacht auch offen stehen. Ich lege dann ein 2. Backpapier drauf und drehe die Sache um, so dass auch die Unterseite trocknen kann.



Zum Schluss kann man Formen ausstechen oder schneiden.
Empfehlung!


20 Kommentare:

  1. Wann fährst du denn?
    Das Buch habe ich hier, allerdings noch nicht gelesen.

    Wir fahren im Mai,...morgen in 2 Monaten....hurrrraa!!

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    1. wir fahren nach Ostern gemütlich aufs Geratewohl und wollen bis Split kommen,
      Kroatien ist so nah und ich war jetzt 6 Jahre nicht dort...
      lg

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    2. So lange nicht!! DA wird's wirklich Zeit Friederike!
      Also die Küste entlang?

      Unsere Reise führt ja diesmal in ganz andere Gebiete.

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  2. Immerhin war ja ganz früher Kroatien ein Teil von Österreich , vielleicht zieht es uns deshalb immer in diese Land . Wir waren auch schon öfter in Premantura . Das Land ist ein Traum und im Frühling stell ich es mir besonders schön vor !
    Das Buch kenn ich noch nicht , werds mir aber merken !
    Herzlichst Ursula

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    1. ja, Alt-Österreich, auf diesen Spuren reise ich besonders gern.

      Ich mag den Frühling am Mittelmeer, wenn alles blüht und grünt, was im heißen Sommer verdorrt ist, überhaupt sehr gern!
      lg

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  3. Hast Du ein Glück, Quitten hab ich dieses, bzw. letztes Jahr nicht bekommen können, dank einer Spende von Freunden hatte Ich 3 l Quittensaft den ich verarbeiten konnte. Wenn das so weitergeht pflanze Ich mir bald einen Baum im Garten oder zwei,drei ;)
    Lass es Dir schmecken, ich würde da auch zuschlagen ;)

    LG Kerstin

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    1. einen Quittenbaum im Garten hätte ich auch gern, kein Platz..
      lg

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  4. hmm, quitten hab ich noch nie verarbeitet. die gab es auch nie bei uns zuhause, aber ich werd das mal probieren, schließlich hab ich ja jetzt ein rezept.

    lieben gruß,
    susi

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    1. bei uns gab es sie leider auch nicht, dabei ist ihr Duft so besonders!
      lg

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  5. Hmmm, ich liebe Quitten! Bisher hab ich sie aber nur zu Gelee verarbeitet. Dank für diese tolle und leckere Variante und schon mal viel Spaß und gute Fahrt in den kommenden Urlaub :O)
    Ich wünsche Dir einen guten Start in eine schöne und fröhliche 1. März-Woche :O)
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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    1. ich mag Quitten auch sehr gern, die haben so ein feiner Aroma!
      lg

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  6. Das sieht ja superlecker aus und hört sich auch lecker an. Mal eine andere Variante, so kannte ich bis dato nur Marmelade davon.

    Danke dir für den schönen Post und wünsche einen tollen Wochenstart.

    Liebe Grüssle

    Nova

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    1. ja, Marmelade könnte man genauso kochen, auch mit Gewürzen und Zitrone. Das Trocknen dauert zumindest in unseren Breiten leider etwas Zeit, bei dir im Süden eher weniger ;-)

      lg

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  7. Liebe Friederike,
    das hast Du wunderschön geschrieben, danke für die tolle Buchbeschreibung, du hast mir Lust gemacht, es auch zu lesen. Ich habe mit meiner Familie auch schon einmal Urlaub auf der Insel Brâc gemacht und auch Split etwas erkundet.
    Das was Du Kotonjada oder Quittenkäse nennst, kenne ich von meiner Oma in einer Variation als "Quittenbrot", wobei "Brot" total irreführend ist, handelt es sich doch um eine Süßigkeit, die ich als "Gummibärchen" unserer Vorfahren bezeichne ;-) Ich habe es als Quittenbrot in meinem Blog.
    Danke noch für Deinen lieben Kommentar bei mir im Blog!
    Liebe Grüße und auf Wiederlesen
    Barbara <3

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    1. danke!
      es gibt so viele Namen für dieses Konfekt und man könnte es ja auch mit Schoko überziehen... ein kleines Stückchen und der Heißhunger auf Süßes ist gesund gestillt!!
      lg

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  8. Quitten kenne ich überhaupt nicht - wohl dem Hörensagen nach - gab es zu Hause nie. Werde es auch nicht verarbeiten, denn Süßes ist tabu.
    Was mir aber sehr gut gefallen hat, sind Deine Aufnahmen. Die Teller mit den Herzchen und den Tulpen bzw. Palmkätzchen dazu, sehr gustiös und dekorativ.

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  9. danke :-)
    die Tulpe hat farblich so gut dazu gepasst, gell, die musste mit aufs Bild

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  10. Liebe Friederike, vielen Dank für dieses schönen Rezept für Quittenbrot (selbst gemacht habe ich sowas ja noch nie... muss ich mich dieses Jahr endlich mal dran wagen) und die schönen Einblicke in das von dir vorgestellte Buch. Ich wünsche euch bei eurer Fahrt ins Blaue einen wunderschönen Urlaub.

    Liebe Grüße

    Shermin

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  11. Das Buch kommt auf meine Lese-Liste, als jahrelange Hvar-Urlauberin (auch als Nicht-Österreicherin) scheint das ja fast eine Pflicht-Lektüre zu sein.
    Quittenbrot mag ich ja nicht so gerne- neulich gab es aber einmal sizilianisches "Quitten-Leder" zu probieren- das war sehr fein- nicht so süß, ich nehme an dass das Mus einfach sonnengetrocknet wird dort.

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  12. Wunderbar, dieses Lavendelfoto!

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