Letzten Samstag in den Tiroler Bergen... herbstlich verfärbte Lärchen strahlen im Sonnenschein!
Hier oberhalb von Nauders im Dreiländereck (Ö-Italien-Schweiz) auf 1400 Meter Höhe sah ich schon von weitem mehrere leuchtend rote Sträucher - Berberitzen! Eine Handvoll der schönsten Beeren musste mit nach Wien reisen, wo ich sie dann im leicht geöffneten Rohr bei 50°C einige Zeit trocknen ließ.
Getrocknete Berberitzen
(Achtung, mit Ausnahme der Beeren ist die Pflanze giftig!)
Die Beeren der Berberitze oder Sauerdorn sind sehr vitaminreich, schmecken säuerlich und werden oder eher w
urden früher bei uns traditionell zu Mus oder Marmelade verkocht. Ich habe die Marmelade leider noch nie gegessen und nicht einmal in einem Bauernmarkt jemals gesehen, es ist sicher eine Heidenarbeit, dafür die kleinen Beeren zu pflücken und zu verarbeiten.
Der Iran ist heute das Hauptanbaugebiet der Berberitze und dort wandert sie meist in Reisgerichte.
Meine Inspiration für den Reis mit getrockneten Rosenblüten und Berberitzen mit Faschiertem/Hackfleisch mit Mandeln kommt von Wili (Wiltrud) von
hier. Ich habe das Gericht schon öfter gekocht und variiert, auch mit 2 Schichten Reis etc. Das Reiskochen selbst stammt 1:1 vom Originalrezept.
Rosenreis mit Berberitzen, faschiertem Fleisch und Mandeln
für 3 - 4 Personen
Reis:
- 220 g Basmati-Reis
- Salz
- 1 TL Butter
- 1-2 große Kartoffeln
- etwas Olivenöl
- 1 Handvoll getrocknete Berberitzen
- insgesamt 1 - 2 EL getrocknete Rosenblüten bzw. Knospen, nicht zu fein gemahlen oder gemörsert, für Reis und Fleisch und zum Bestreuen
Faschiertes/Hackfleisch:
- ca. 300 g Faschiertes/Hackfleisch vom Rind
- 1 Zwiebel
- 1 große Karotte
- Knoblauch nach Belieben, hier 4 Zehen
- Salz, Pfeffer, Kurkuma
- 1 TL Paradeismark/Tomatenmark
- 1 Handvoll blanchierte Mandeln
- ein wenig Rosenblüten, siehe oben
Mit dem Vorbereiten des Reises beginnen, mindestens 30 Minuten vor dem Kochen bzw. idealerweise am Vortag:
- Reis in einem engmaschigen Sieb mit kaltem Wasser spülen, bis das Wasser klar ist,
- Reis in einer Schüssel mit kaltem Wasser und ca. 1 EL Salz quellen lassen, mind. 30 Minuten oder über Nacht, dann das Wasser abgießen.
- In einem Topf reichlich Wasser (mind. doppelt soviel wie Reis) mit Salz und Butter aufkochen und den Reis wenige Minuten al dente kochen.
- Reis durch ein Sieb abgießen und mit kaltem Wasser spülen, sonst gart er weiter. Beiseite stellen. Nun kann der so vorbereitete Reis für viele orientalische Reisgerichte verwendet werden.
Für das Reisgericht eignet sich am besten ein eher breiter Topf mit gut schließendem Deckel - bitte bedenken, dass das Gericht zum Schluss auf eine große Platte gestürzt werden soll.
Die Kartoffeln schälen und in knapp 1 cm dicke Scheiben schneiden. Den Boden des Topfes mit etwas Öl und Wasser benetzen und die Kartoffelscheiben nebeneinander schön einschlichten. Ein wenig salzen. Darauf kommt der Reis, der locker mit den Berberitzen und Rosenblüten vermischt wird.
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links: Reis mit Berberitzen und Rosenblüten, rechts: obenauf die Fleisch-Schichte mit Faschiertem/Hackfleisch |
Für die Fleisch-Schichte mit Faschiertem/Hackfleisch wird in einer Pfanne die würfelig geschnittene Zwiebel mit Knoblauch und Karottenwürfeln angebraten und das faschierte Fleisch mitgebraten. Paradeismark, Gewürze und Mandeln beifügen, wenn nötig mit ganz wenig Wasser aufgießen und schmurgeln lassen. Zum Schluss wird mit Rosenblüten abgeschmeckt und alles auf den Reis verteilt.
Den Topf zudecken und dabei den Deckel entweder mit einem Geschirrtuch oder einer Küchenrolle abdichten, den Deckel bis zum Schluss nicht abnehmen. Den Herd aufdrehen, dann zurückschalten und das Gericht 30 - 40 Minuten bei geringer Hitze dämpfen. Idealerweise sind die Kartoffeln dann gegart und haben eine knusprige Schicht und das Gericht lässt sich gut auf eine große Platte stürzen. Servieren mit etwas Naturjoghurt und mit den restlichen Rosenblüten bestreut. Auch ein Pesto passt gut dazu.
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Bei Wili könnt ihr sehen, wie der gestürzte Rosenreis im Idealfall aussehen soll (
klick). Es braucht meist mehrere "Versuchsreihen", bis man am eigenen Herd die richtige Temperatur, Garzeit und den richtigen Kochtopf dafür herausgefunden hat ;-)
Geschmacklich ist dieses Reisgericht für uns immer ein Highlight und die säuerlichen Tiroler Berberitzen gaben diesmal den richtigen Kick!
einen schönen Nationalfeiertag!
Pflückt ihr Berberitzen? Habt ihr Berberitzen jemals eingekocht?