Ein Klassiker der Wiener Küche und mein absolutes (neben den Marillenknödeln) sommerliches Soulfood sind die gefüllten Paprika mit Paradeissauce (Tomatensauce). Meine Oma kochte sie besonders gut und die Sauce war immer ziemlich süß abgeschmeckt. Als Kind liebte ich diese süße Sauce, heute bin ich beim Süßen etwas sparsamer, aber ein bisschen Zucker gehört auf jeden Fall in eine Paradeissauce ;-)
Die Paprika sollen grün, dünnwandig und eher klein sein; die fleischigen grünen oder bunten Riesen-Paprikaschoten sind für dieses Wiener Gericht gar nicht geeignet. Ich habe "Dolma" Paprika im Supermarkt bekommen, das ist genau die richtige Sorte zum Füllen. Sie kommt ursprünglich aus der Türkei, also müsste es diese Paprika auch beim türkischen Gemüsehändler geben...
Gefüllte Paprika klassisch
(für 4 Pers.)
8 kleine grüne Paprikaschoten
Fülle:
400 g gemischtes Faschiertes/Hackfleisch Schwein+Rind
1 mittlere Zwiebel gehackt
etwas Butter
100 g gekochter Reis
2 - 4 Knoblauchzehen zerdrückt
1 Hand voll Petersilie gehackt
1 Hand voll Petersilie gehackt
ca. 1 EL Majoran
Salz
Pfeffer
Sauce:
1 kg reife Paradeiser/Tomaten (oder 2 Dosen à 400 g) klein geschnitten
1 EL Paradeismark
1 kl. Zwiebel gehackt
20 g Butter
20 g Butter
20 g Mehl
250 ml Suppe oder Wasser + bio Suppenwürze
1 TL Zucker oder mehr nach Belieben
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Als erstes den Reis für die Fülle kochen und kurz auskühlen lassen.
Die Paprika waschen, jeweils einen schönen kleinen Deckel abschneiden und die Kerne herauslösen. Die Fülle mit einem Löffel hineindrücken und den Paprika verschließen, in dem man den Deckel umgekehrt, also mit dem Stängel in die Fülle hineindrückt. Beiseite stellen.
(Übrige Fülle wird zu Fleischlaibchen, eventuell noch Brösel einmengen.)
Für die Sauce die Butter zerlassen, Zwiebel anlaufen lassen, mit Mehl stauben und dann aufgießen. Das Tomatenmark und die klein geschnittenen Paradeiser (frisch oder aus der Dose) dazugeben, würzen und aufkochen lassen (3).
Dann ca. 20 - 30 Minuten weich kochen und mit dem Mixstab pürieren oder durch die Flotte Lotte passieren. Abschmecken mit mehr oder weniger Zucker (in Wien mehr). Wer gern weniger Sauce hat, halbiert die Menge.
Beim Garen gibt es nun mehrere Methoden:
- Die Sauce wird fertig hergestellt wie beschrieben und die gefüllten Paprika gesondert in einem befetteten Topf zugedeckt im Rohr gedünstet. Erst beim Anrichten werden sie mit der Sauce übergossen.
- Die Sauce wird ebenso fertig hergestellt, die gefüllten Paprika hinein gestellt und gemeinsam zugedeckt im Rohr geschmort. Der Vorteil ist, dass die Paprika den Saucengeschmack gut aufnehmen.
- Die 3. und zeitsparende Variante ist meine: Ich bereite die Sauce bis (3) zu, lege die gefüllten Paprika in das Paradeiserbett und gare alles gemeinsam zugedeckt im Rohr. Danach nehme ich die Paprika heraus, entferne den Paprikadeckel und stelle sie warm. Ich püriere die Sauce und schmecke sie ab.
Paprika gefüllt, den Paprikadeckel mit dem Stängel hineingedrückt, stehend im Paradeiserbett, Deckel auf den Topf und ab ins Rohr |
Garzeit im Rohr ca. 40 - 45 Minuten bei 180°C, die Paprika sollen stehend garen und unbedingt den Topf zudecken, sonst trocknen sie aus.
Servieren in einem tiefen Teller mit Erdäpfeln und hineinlegen...
Empfehlung! Schmeckt auch lauwarm und am nächsten Tag...
Was ist euer sommerliches Soulfood?