Nach dem letzten Beitrag noch ein Blick in die Baumkronen im Österreich-Pavillon auf der EXPO und in den Mailänder Himmel. Die Verdunstungsfläche der Blätter und anderen Pflanzenoberflächen hier drinnen ist so groß wie einige Fußballfelder, daher kommt unser Pavillon ohne Klimageräte aus - die Feuchtigkeit, die verdunstet, macht das angenehme Klima! Luft als Lebens-Mittel!
Unsere Gruppe hat sich am späten Nachmittag in die VIP-Lounge und auf diese Dachterrasse des Wald-Pavillons vor dem Trubel und den Menschenmassen, die die EXPO bevölkern, zurückgezogen. Firmen oder Gruppen können die Räumlichkeiten mieten und köstlichstes Essen (vor-)bestellen.
Die besten Haubenköche Österreichs, allen voran der Heinz Reitbauer vom Steirereck in Wien, haben sich Speisen ausgedacht, die mit Wald und Wild zu tun haben! Wir hatten die achtgängige Fingerfood-Auswahl (ein "flying Buffet") und es schmeckte allen alles fantastisch!!
Dieses kleine Häppchen nannte sich "Jägerjause" und war ein ganz dünnes getoastetes Schwarzbrot mit Rehschinken und süß-säuerlicher Deko, die ich geschmacklich nicht erkannt habe, es sollten fermentierte Pilze und Berberitzen sein. Serviert wurden die Dinger auf einer schwarzen Steinplatte.
nicht zum Essen, nur Deko am Tisch... das Bockerl ist schon ein bisschen zerzaust...
Dieser warme "wilde Zapfen" von Heinz Reitbauer hat mir von allem am besten geschmeckt. In einer Hülle aus Blätterteig, der (angeblich) mit Fichtenwipferlbutter verfeinert wurde, steckte eine Rehragout-Fülle. Diese war so schön fein verarbeitet, ich hätte es für faschiertes oder gehacktes Wildfleisch gehalten. Die Fülle war sehr ausgewogen und fein nach Wildart abgeschmeckt und ein bisschen preiselbeerig....
"Schlutzkrapfen", also Nudeltascherl mit Waldpilzfülle, Haselnussbutter und Wildkräutersalat, sehr harmonisch.
Rehbratwürstchen mit rotem Preiselbeersenf und sehr gut dazu passendem eingelegtem Krautsalat. Der süßlich-scharfe und eher grobkörnige Senf schmeckte mir sehr gut und ist eine gute Idee auch zu anderen Würstln.
Laibchen aus faschiertem/gehacktem Wildfleisch mit Petersilienpüree und Wipferlhonig-Sauce. Einen "gelierten Apfelmost" konnte ich nicht erschmecken. Das Stückchen glasierte Feige und das feine Gemüse passte aber gut dazu.
"Nadelwald-Ritschert" (also wie Risotto, nur mit Rollgerste) mit knusprigen Stücken vom Hirsch-Geselchten, ein eher deftiges, würziges und sättigendes Gericht. Nach der Hälfte der Portion musste ich passen...
Die erste von 2 Nachspeisen war ein sehr flaumiger und luftiger Kaiserschmarrn mit karamellisierten Walnüssen auf einer Sauce aus Topfen/Quark mit Preiselbeeren - ach wie köstlich, wenn nur mehr Platz im Magen wäre...
Das 2. Dessert bestand aus kleinen Schoko-Pralinen - "Waldnaschereien", ich schaffte es nicht einmal mehr ein Foto davon zu schießen...
Blick von oben auf den österreichischen Wald-Pavillon,
schön war es hier!