Jetzt ist die richtige Zeit um in den Wald zu gehen und die frischen Triebe von Fichten und Tannen zu pflücken. Sie sind im Mai so schön hellgrün und zart und duften schon leise nach Wald!
Wir waren heute ein bisschen wandern im südlichen Niederösterreich und haben in einem schönen Wald hier in der Nähe (unten) die schönsten Wipferl gepflückt für einen "Wipferlsirup".
Rechts ist die langgestreckte Hohe Wand und dahinter der Schneeberg
mit knapp über 2000 m Höhe, der seinem Namen jetzt im Mai noch gerecht wird.
mit knapp über 2000 m Höhe, der seinem Namen jetzt im Mai noch gerecht wird.
Vorne links ist die Ruine Emmerberg.
Wipferlsirup
enthält nur Zucker und Fichten- und/oder Tannentriebe. Ich habe mich hier in meinem neuen Buch von der "Kräuterfee" Elisabeth Mayer schlau gemacht.
oben Fichte unten Tanne |
- Pflücken
Immer nur Seitentriebe und nicht die "Hauptspitze" abpflücken! Eventuell den Wald-/Baumbesitzer fragen, aber ich finde, wenn man nur kleine Mengen schonend abzwickt, nimmt kein Baum Schaden.
Wir haben heute Fichte und Tanne gefunden, aber man kann auch nur eine Art verwenden oder Lärche und Wacholder dazumischen. Mit Löwenzahnblüten funktioniert das auch!
Zu Hause habe ich die Wipferl ganz schnell und kurz mit kaltem Wasser gewaschen und gut trocknen gelassen. Ich glaube, man müsste sie gar nicht unbedingt waschen, man pflückt ja Wildpflanzen eh nie neben Straßen, staubigen Wegen oder (gedüngten) Feldern.
- Einschichten
Dann schichtet man die Triebe ganz einfach mit Kristallzucker oder braunem Zucker in ein großes Marmeladeglas; die erste und letzte Schicht muss immer Zucker sein.
- Warten
Dann auf ein sonniges Plätzchen stellen und einmal beobachten, was sich tut und wie sich die ätherischen Öle der Wipferl mit dem Zucker "vertragen". Nach etwa 4 Wochen sollte man den Sirup schon abseihen und umfüllen können. Ich bin gespannt...
frisch angesetzt |
Der Wipferlsirup ist ein altes Hausmittel und hilft gegen Husten, Heiserkeit, Erkältungen, da er schleimlösend und antiseptisch wirkt. Die Wipferl enthalten auch viel Vitamin C und man könnte sie sogar roh vom Baum weg naschen, was ich aber heute nicht probiert habe, sie sollen einen leichten Zitronengeschmack haben.
Nachtrag: die frischen Wipferl und auch die älteren Nadeln von naturbelassenen Waldbäumen wie zB. Tanne und Fichte sind NICHT giftig (außer die Eibe, an der ist alles giftig!)
Der Sirup (oder "Honig") passt auch zu gutem Käse, das kann ich mir sehr wohl vorstellen, Käse und aromatischer Honig sind immer ein gutes Gespann.
Ich werde dranbleiben!
Ruine Emmerberg aus der Nähe |