Samstag, 28. Juni 2014

Eingelegte Haselnussblätter auf Himbeer-Brie-Pizza

Haselnussblätter

Es ist noch nicht zu spät für zarte frische grüne Blätter vom Haselstrauch (Corylus avellana)!
Von etwa April bis Juni kann man sie pflücken, bevor die Blätter im Sommer zu ledrig werden! Ich hab den Tipp aus dem schönen Wildpflanzenbuch von Katha Seiser.
Haselnüsse sind sozusagen das "Ur-Lebensmittel" im europäischen Raum, die Sträucher wachsen bei uns seit Millionen von Jahren!

Oben sieht man die schönsten Blätter zum Trocknen aufgelegt (und mit Küchenpapier abgetupft), nachdem ich sie kurz in kochendem Salzwasser blanchiert und in Eiswasser abgeschreckt habe. Haselnussblätter können genauso wie Weinblätter eingelegt und konserviert werden. Sie haben einen dezent nussigen und grasig-frischen Geschmack.



Eingelegte Haselnussblätter

die Fotocollage oben zeigt alles, was man benötigt:

  • einwandfreie, vorbereitete Haselnussblätter (in kochendem Salzwasser kurz blanchiert, in Eiswasser abgeschreckt, trockengetupft),
  • supergutes Öl (ich habe das nussige Leinöl genommen, noch passender wäre sicher Haselnussöl, eventuell Olivenöl...),
  • grobes Meersalz und
  • ein sterilisiertes großes Marmeladeglas. 
In dieses Glas legt man Blätter und Salz schichtweise hinein, leert Öl dazu und muss nur aufpassen, dass das oberste Blatt mit Öl bedeckt ist. Dann zuschrauben und kühl stellen. Ich habe das Glas im Kühlschrank gelagert, da Leinöl nicht fest wird.


Was tun damit? 

Zum Beispiel wie Eline (Küchentanz) ein Perlhuhn mit den eingelegten Blättern belegen und im Rohr braten oder wie ich auf eine Pizza legen und knusprig werden lassen: 


Pizza mit Brie, Himbeeren, Rosmarin und
eingelegten Haselnussblättern


mein Standard-Pizzateig nach Petra:

450 g Weizenmehl (auch 1:1 mit italienischem Hartweizengrieß)
1 TL Trockengerm (Hefe)
2 TL Salz
ca. 1/4 l warmes Wasser
4 EL Olivenöl

Man kann dem Teig viel Zeit lassen und er reicht für 2 große Fladen, also ca. 4 Personen.
Den Teig halbieren, mit den Händen ausziehen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech platzieren, mit etwas Olivenöl beträufeln und belegen.
Nicht vergessen, das Backrohr auf ca. 200 - 220°C vorzuheizen.


Belag frei nach Kiki:

Brie
ein paar frische Himbeeren
ein paar Kleckse Himbeer- oder Beerenmisch-Marmelade
eine Handvoll Haselnüsse grob gehackt
Rosmarin
ein paar eingelegte Haselnussblätter (etwas vom Salz abstreifen) und wenig Öl aus dem Glas zum nochmaligen Beträufeln



Im Rohr backen , bis die Pizza schön gebräunt ist.
Die Haselnussblätter werden knusprig und die Haselnüsse auch gebräunt. Man kann ruhig großzügig mit der Marmelade umgehen, ich würde nächstes Mal mehr drauftun.


Dazu ein himbeerroter Vernatsch aus Südtirol.

Ich habe gesehen, dass dies mein 100. Beitrag ist - sagenhaft, wie die Zeit vergeht...

Prost!


Sonntag, 22. Juni 2014

Sonnwendfeuer und gebackene Sonne



Gestern am längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres waren wir zu einer
  Sonnwendfeier mit Sonnwendfeuer eingeladen... 


Faszination Feuer


Zur Wintersonnenwende war oder ist es mancherorts üblich ein sonnenförmiges Gebäck zu backen, in dem die Vorfreude auf die warme Jahreszeit und wieder mehr Sonne ausgedrückt wird. Warum nicht jetzt zur Sommersonnenwende eine Sonne backen und sich über einen schönen Sommer freuen!!?

Inspiration habe ich mir von Angelika Apfelthaler (hier) geholt und einmal einen etwas anderen süßen Germteig (Hefeteig) hergestellt. Der Topfen (Quark) im Teig gibt ihm irgendwie säuerliche Frische.
Statt "normalem" Zucker habe ich meine Reste von Blütenzuckern vom Vorjahr (Rose und ein bisschen Lavendelzucker) und den heurigen Sauerkleezucker aufgebraucht. Das schmeckt ganz interessant und würzig!!


"Sonne" aus Germ-Topfen-Teig  (Hefe-Quark)


Dampferl (Vorteig): alles verrühren und aufgehen lassen
60 ml lauwarme Milch
30 g frische Germ (Hefe)
2 TL Mehl
1 TL Zucker

Teig:
Vorteig
300 g Weizenmehl
40 g Blütenzucker 
100 g weiche Butter (beim nächsten Mal würde ich die Fettmenge reduzieren)
2 EL Öl
100 g Topfen (Quark)
1 TL Salz (wenn vorhanden Blütensalz, zB. Rosensalz)


Aus allen Zutaten einen nicht zu weichen Germteig (Hefeteig) kneten und zugedeckt gut aufgehen lassen. Auf der bemehlten Arbeitsfläche lange Rollen formen und diese auf einem mit Backpapier belegtem Backblech beliebig formen; zum Beispiel zu einer Spirale eindrehen. Das mehr oder weniger runde Ding mit Ei bestreichen und ins kalte Rohr schieben, auf 175°C aufdrehen und ca. ½ Stunde backen. 



Wer künstlerisch begabter ist als ich könnte sich beim Formen der "Sonne" austoben ;-)
Schmecken tut sie gut!




Samstag, 21. Juni 2014

Vinschgauer Himmelsbilder


 im oberen Vinschgau vor rund einer Woche

Noch einmal ein Blick in den Südtiroler Himmel für Katja, die am Samstag immer Himmelsbilder sammelt. Ein sehr warmer Tag kündigte sich an und am Abend gab es ein heftiges Gewitter mit Regenschauern und einen schönen Regenbogen zum Abschluss.




noch mehr Wolken am Himmel, 
recht sieht man weiße Fliederblüten und auf dem unteren Bild den riesigen Fliederbusch, der im Gebirge jetzt noch in voller duftender Blüte steht:




die Kirche von Graun im Reschensee. 

Das alte Dorf Graun wurde ja wegen des Baus des Stausees abgesiedelt, nur den Kirchturm ließ man stehen. Der Stausee wird über den Winter geleert und füllt sich im Laufe des Sommers wieder, derzeit hat er eher wenig Wasser.




Einen schönen Sommeranfang!

Dienstag, 17. Juni 2014

Sinas Marillenkuchen mit Streuseln




Dieser Marillenkuchen (Aprikosen) mit Streuseln von der giftigen Blonden hat mich gleich angelacht!
Ich hab ihn mittlerweile ein paar Mal gebacken - einmal auch für die Bürokollegen und da ich von denen gestern so begeisterte Rückmeldungen bekommen habe, muss ich ihn hier reinstellen.


Marillenkuchen mit Streuseln nach Sina

Teig:
150 g weiche Butter mit
(60 –) 70 g Zucker und
Vanille schaumig schlagen,
2 Eier im Ganzen dazu.
Abrieb einer Bio-Zitrone
4 Esslöffel Milch
150 g Mehl (auch 1:1 mit Vollkornmehl) mit
1 Teelöffel = ½ P. Weinsteinbackpulver vermischt unterheben
Diese Menge reicht für eine "normale" Tortenform von 26 cm; die doppelte Menge habe ich für meine größere Form (ca. 40 x 30 cm) genommen. Die Zuckermenge habe ich geringfügig erhöht.

Den Teig in der vorbereiteten Form glattstreichen, mit geviertelten Marillen (Aprikosen) belegen und mehr oder weniger Streusel nach Belieben drüberstreuen (besser mehr!).



Bei den Streuseln mache ich es mir einfach und nehme handelsübliche Amaretti-Kekse, die zerbröselt und Daumen mal Pi mit flüssiger Butter vermischt werden, was auch mein Standard-Knusper für die diversen schnellen Crumbles ist. Einmal hatte ich nicht genug Amaretti vorrätig und habe die Mischung kurzerhand mit geriebenen Mandeln und ein bisschen Zucker gestreckt.

Diese "Streusel" sollen eher süß sein, dann harmonieren sie mit den derzeit noch eher säuerlichen Marillen und dem nicht allzu süßen Teig vollkommen perfekt!!!



Marillen, Mandeln und Amaretto-Geschmack passen sowieso gut zusammen!



Samstag, 14. Juni 2014

im Südtiroler Himmel




Eine mehrtägige Dienstreise nach Südtirol ist nicht das Schlechteste am Berufsleben, oder?
So nebenbei habe ich wieder Himmelsbilder für Katja - die Raumfee gesammelt. Sie selbst zeigt heute Fotos, die an Majestix den Gallier erinnern, der immer befürchtet hatte der Himmel wird ihm auf den Kopf fallen....
Unserer Gruppe ist das mitten auf dem Berg auf "Meran 2000" geschehen, als die schwarzen Wolken viel zu schnell Hagel und Regen fallen ließen.


"Meran 2000" und noch blauer Himmel

Bis zur nächsten Hütte wurden wir alle trotz guter Ausrüstung (in den Bergen immer mitnehmen!!) ziemlich gewaschen. Aber drinnen war es gemütlich und warm, die nassen Hosenbeine und Regenjacken konnten trocknen und fürs innere Aufwärmen hat der Hüttenwirt bestens gesorgt:


das berühmte Südtiroler Preiselbeeromelett

Das war das köstlichste Omelett ever; es handelt sich einfach um eine dicke Palatschinke (Pfannkuchen) mit warmer süßer Preiselbeermarmelade üppig gefüllt. Für den nicht allzu süßen Teig wird extra Eischnee geschlagen, damit das Omelett schön luftig wird. Ich weiß schon, was ich heute kochen werde...





Die steilen Hänge sind hier im Hochgebirge auf "Meran 2000" großteils künstlich stabilisiert und mit Gräsern, Kräutern und Blütenpflanzen begrünt worden. Sonst wären viele Hänge kahl, erosionsgefährdet und es würde hier nicht so schön und bunt blühen!


oben die gelbe Alpen-Kuhschelle oder Schwefelanemone
unten der Enzian in schönem  Blau




schön war´s

Sonntag, 8. Juni 2014

Sauerklee und Fichtenwipferl süß

Sauerklee

Raus aus der Stadt - rein in den Wald! Wie schön, einfach so durch die grüne Natur zu streifen und die "Batterien" wieder aufzuladen! Ich brauche das immer öfter... wem geht es noch so?
Wird es ein bisschen heiß, so sind ein paar Blättchen Sauerklee sehr erfrischend! Sie sind auch ziemlich vitaminreich und der intensive zitronige Geschmack macht müde Beine sofort munter ;-)

Letztes Mal habe ich geschrieben, dass man auch Fichtenwipferl (Spitzen) essen kann. Naja, ich habe eines gekostet, aber nur so frisch vom Baum schmecken sie mir ein bisschen zu herb.

Aber ich habe heute aus dem Wald beides nur so zum Ausprobieren mitgebracht und habe absichtlich die kleinsten Wipferl gepflückt, weil ich denke, dass die Herbheit noch nicht voll ausgebildet ist.


Fichtenwipferl-Sauerklee-Zucker

eine Handvoll kleine Fichtenwipferl abwiegen
etwa eineinhalb Mal so viel Kristallzucker
etwas Sauerklee (ohne Stängel)

Ich habe zuerst nur die Wipferl mit dem Zucker in einer Kaffeemühle gemahlen. Diese Zuckermischung schmeckt schon sehr gut und könnte auch gleich verwendet werden.
Trotzdem habe ich sie noch mit dem Sauerklee vermahlen; nur kurz, denn die Blättchen sind sehr dünn.

Die Mischung ist etwas feucht und schmeckt einfach sensationell, finde ich.
Etwas zitronig, fast nicht herb, nach "Wald" und "grün" (wenn sich wer etwas darunter vorstellen kann..)
Am besten frisch verwenden, ich glaube, durch Trocknen verliert sich zuviel vom Geschmack.

Fichtenwipferl, Sauerklee, Zucker

so sieht die vermahlene grüne Zucker-Mischung aus


Was macht man nun damit? Wie wär´s mit einer


Joghurt-Sauerklee-Fichtenwipferl-Creme
 mit Erdbeeren



Ich habe die obige Menge vom grünen Zucker mit etwa 200 g Naturjoghurt verrührt, etwas Mascarpone passt auch und gibt der Creme mehr Halt. Sie wird nicht grün, sondern nur gesprenkelt.
In Gläschen füllen und nach Belieben mit nicht zu süßem Erdbeerpüree behübschen.
Die Joghurtcreme schmeckt aber ohne Fruchtschichte auch gut!




So grün gesprenkelt sieht die Creme aus der Nähe aus (ein bisschen Gelatine rein und anders angerichtet)


Ich kann nur sagen, ich pflücke weiter... aber die Blumen im Wald lasse ich wachsen!



eine Vergissmeinnicht-Wiese auf dem Berg im Wald